Es ist eine Diskussion, die schnell hochkocht. Nicht nur in Intellektuellen Kreisen wird darüber gestritten, inwiefern das Gendern der deutschen Sprache zu- oder abträglich ist. Das angefügte "-in/ -innen" kann unseren Lesefluss stören, neutrale Wörter wie "Studierende" statt "Studenten" können schnell politisch geladen wirken. Spätestens seit den 80er Jahren befasst sich die Linguistik mit der Frage, warum das generische Maskulinum bis heute so verbreitet ist. Was genau verbirgt sich dahinter und warum stellt eine linguistische Form ein gesellschaftspolitisches Problem dar? Das generische Maskulinum bedeutet, dass die maskuline Form eines Wortes verwandt wird, wenn das Geschlecht des Substantivs oder Pronomens nicht bekannt oder unbedeutend ist. Als Begründung hören wir immer wieder, dass dies aus Platz- oder Zeitgründen einfach notwendig sei. Besonders bei Berufsbezeichnungen ist dies häufig der Fall – und stößt heute immer mehr Menschen sauer auf. Frauen fühlen sich nicht angesprochen oder gar ausgegrenzt. Doch genderneutrale Formulierungen fühlen sich oft sperrig an. ExpertInnen, oder Experten, wir helfen Ihnen die neuen deutschen Casino Regelungen zu verstehen.
Seit Victor Klemperers umfassender linguistischer Analyse "LTI" wissen wir um die Macht, die Sprache über unser Denken hat. Die Bemühungen der feministischen Linguistik, Frauen auch in der Sprache gleichwertig repräsentiert zu wissen, ist daher nur die logische Konsequenz aus Jahrzehnten emanzipatorischer Kämpfe. Zahllose Studien beweisen uns nicht nur die positive Wirkung von Frauen in Managementpositionen, sondern auch, mit wie vielen Widrigkeiten Frauen bis heute zu kämpfen haben. Die Ungleichbehandlung zeigt sich besonders deutlich in der Bezahlung. Frauen verdienen rund 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Um dieser Situation entgegenzuwirken, bemühen sich immer mehr Medien und öffentliche Persönlichkeiten, ihre Sprache gender neutral zu gestalten. Was wir hören und lesen kann unsere eigenen Vorurteile verstärken – oder ihnen ebenso entgegenwirken. Wer regelmäßig von Ärztinnen und Managerinnen liest, wird Frauen vollkommen natürlich und gerechtfertigt in Führungspositionen verorten.
Gerade die deutsche Sprache hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Viele Menschen wollen negativen Vorurteilen oder verletzenden Formulierungen keinen Raum mehr lassen. Nicht nur Frauen sind es, die ausgesprochen sensibel für Formulierungen geworden sind. Wir alle wissen: Je mehr wir mit einem ungewohnten Phänomen konfrontiert sind, desto leichter ist es mit der Zeit, es zu akzeptieren. Besonders, wenn dahinter unser Bemühen steht, der Hälfte unserer Bevölkerung zu Chancengleichheit und mehr Fairness zu verhelfen. Ja, gegenderte Texte lesen sich oft sperrig. Heute. Doch wenn wir uns nur ein wenig Zeit geben, wird das Gendern immer normaler und natürlicher für uns. Eine Normalität, in der Frauen nicht mehr um sprachliche und berufliche Anerkennung kämpfen müssen. Wir können schon heute etwas dafür tun. Eine kleine Endung macht dabei einen großen Unterschied. Diese Erkenntnis setzt sich bei mehr und mehr Medienschaffenden und Personen des öffentlichen Lebens durch.